Vindhólar‐Keppni: Ein Islandpferde‐Fest nach Maß!
Die Reise nach Stapelfeld hat sich gelohnt soviel steht fest. Wer beim 2. Internationalen
Vindhólar‐Keppni dabei war, konnte ein Wochenende sowohl mit gutem Sport wie auch mit
einem grandiosen Reiterball dank isländischer Live‐Band und tanzfreudigen Partygästen
erleben. Wer die 2008er Ausgabe samt solcher Specials wie dem „Triathlon“ verpasst hat
und im nächsten Jahr dabei sein möchte, dem sei gesagt: Vorfreude ist die schönste Freude!
Einen großen Dank sagten die Teilnehmer nach Turnierende ihren Gastgebern, Maren Junge
und Einar Hermannsson (er selbst gewann Passprüfung und Passrennen), für die Ausrichtung
dieser gelungenen Veranstaltung. Reichlich Anerkennung haben aber auch Turnierleiterin
Brigitte Waldherr sowie das absolut vorbildliche Helferteam des Gestüts verdient. Von früh
bis spät waren sie unermüdlich im Einsatz und haben beste Bedingungen geschaffen.
Sportlich war dieses „Vindhólar‐Keppni“ prall gefüllt mit Höhepunkten. Die Viergang‐Prüfung
konnte z.B. der norwegische Weltklasse‐Reiter Nils‐Christian Larsen auf dem Rappen Svaki
frá Holtsmúla für sich entscheiden. Einmal mehr ließen die beiden im Finale die Herzen der
Zuschauer höher schlagen. Mit der Endnote von 7,44 Punkten lag das norwegisch‐isländische
Duo am Ende rund eine Viertelnote vor der zweitplatzierten Stephanie Bruckert‐Nagel aus
Grothusenkoog. Sie zeigte einen starken Ritt auf Bassi frá Mödruvollum. Den Bronzerang
eroberte Hanna Damouche auf Dekja von Hassel, ein Gespann, das aus der Nähe von
Bremen angereist war. Hanna Damouche wiederum siegte später vor Stephanie Bruckert‐
Nagel (auf Órator frá Grafarkoti) in der Endausscheidung der Tölt‐Prüfung T3.
Jóhann Rúnar Skúlason, der mehrfache Weltmeister aus Island, wurde Sieger im Fünfgang‐
Finale auf Snar frá Kjartansstöðum, seinem schicken „Fuchs‐Hengst“. Nach drei
Aufgabenteilen hatte das dynamische Duo aus der Buchholz ansässigen Anna
Valdimarsdóttir und Prins vom Erichshof verdient in Führung gelegen, dann hatte die
Reiterin Pech im Galopp, Skúlason übernahm die Führung und gab sie bis zum Ende nicht
mehr her. Glückwunsch an das isländische Tölt‐As mit Wohnsitz in Dänemark.
Einmal mehr stand anschließend Tölt auf dem Programm: T2 war die nächste Prüfung, und
nach der Vorentscheidungs‐Führung ließ sich Frank Hinken den Sieg auch im Finale nicht
mehr nehmen. Auf dem aktuellen Deutschen Meister in dieser Disziplin (Anika Landefeld
gewann am 17. August den Titel bei der DIM in Kaufungen), seinem imposanten Rappen
Náttfari, zeigte der Sonnenreiter‐Chef einen äußerst harmonischen Ritt, in dem vom
beliebigen Tempo Tölt über das langsame Tempo bis hin zum Zügelüberstreichen alles
bestens funktionierte. Die Richter sahen das ebenso und belohnten den freudestrahlenden
Sieger mit 7,08 Punkten. Dass aber neben den Profis gerade auch Kinder und Jugendliche mit
tollen Ritten und entsprechender richterlicher Anerkennung zum Zuge kamen, zeugt einmal
mehr von dem offenen und einladenden Charakter dieser Turnier‐Veranstaltung.
Zwei reiterlich äußerst ansprechende Finals nach original‐isländischem Gæðingakeppni‐
Vorbild gab es zum Abschluss eines gelungenen Vindhólar‐Keppni 2008: Bei den Viergang‐
Isländern gewann der 13‐jährige Gustur‐frá‐Hóli‐Sohn Frakkur frá Mýnesi, geritten von
Samantha Leidesdorff. Bei ihm stimmten nicht nur die Gänge, sondern auch die
Besonderheit dieses Wettbewerbs wurde erfüllt, bei der das Augenmerk auf "Spirit" lag, dem
Gesamtpaket aus Gehwille und weiteren Merkmalen der Eigenleistung des Pferdes.
Im Wettbewerb der Fünfgänger hatte nach richterlichem Zeigen der Platzziffern für die bis
zur dritten Nach‐Komma‐Stelle identisch benoteten Erstplatzierten, Johannes Pantelmann
und Högni Fróðason, der gebürtige Isländer die Nüstern seines Húmi frá Hafsteinsstöðum
vorn. Starke Ritte auch von dieser Gruppe und der würdige Abschluss eines Top‐Turniers.
Henning Drath
|