Vindhólarkeppni 2004 - oder: Vindhólar eignet sich nicht nur für Deutsche Meisterschaften

Seit Wochen schon liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren, aber pünktlich zum Eintreffen der Schleifen und Medaillen endete die frühherbstliche Schönwetterperiode.

Es begann zu regnen, und wir bangten um unser lange geplantes Hausturnier, was am 25. September stattfinden sollte....
Die Schwierigkeiten begannen schon mit der Ausschreibung. Hätten wir alle, von der Einstellergemeinschaft vorgeschlagenen Prüfungen stattfinden lassen, hätte es den Rahmen eines Wochenendes gesprengt und wir wären bei einer Rallye, Spielprüfungen und Sportprüfungen gelandet.

So einigten wir uns auf 12 normale Prüfungen, eingeteilt in Kinderklasse, Jugendliche und Junioren, Erwachsene, Grufties für eine Töltprüfung und Sportklasse, die nicht besetzt wurde, und ließen nur Einsteller als Teilnehmer zu, um erstmal im kleinen Kreis üben zu können.

Zum Nennungsschluss lagen uns ganze 17 Nennungen vor, sodass wir uns ans Telefon setzten und doch noch einige Reiter überreden konnten, ihre Nennung abzugeben, bis wir über 30 Starter hatten.

Den Einen erschien alles als viel zu schwierig, weil sie oder ihre Pferde noch keine Turniererfahrung hatten, die Anderen fürchteten, dass keine geeignete Konkurrenz vorhanden sein könnte und die hofeigenen Richter zu ungeübt oder parteiisch seien.

Am Vorabend versuchten wir aus einem Stangengewirr drei Pavillons zusammenzubasteln, was wir entnervt abbrachen, sodass wir auf zwei Privatzelte und einen Sonnenschirm zurückgriffen.

Am Turniermorgen baute Einar den dritten Pavillon auf und die erste Prüfung begann isländisch pünktlich. Vielleicht hätten wir zuvor mit der Musikanlage üben sollen, im Sprecherturm fielen uns vor lauter Lärm und Rückkopplungen die Ohren ab, doch draußen wurden wir leider kaum verstanden.

Glücklicherweise kannten die turniererfahrenen Jugendlichen, die, äh wie fies, das Turnier eröffneten, ihre Aufgaben genau. Auch der angeschlossene CD-Player ließ sich erst am Nachmittag überreden, seinen Dienst aufzunehmen, aber wir hatten wenigstens eine Cassette mit der DIM-Musik und den No-Angels, die uns den ganzen Vormittag begleitete.

Wenigstens funktionierte das selbst
gestrickte Rechenprogramm, sodass die Platzierungen sofort nach Bekanntgabe der letzten Wertnote stattfinden konnten. Vielen Dank hierfür an Peter, der den ganzen Tag bei Höllenlärm am Rechner ausharrte.

Nach einigen Ovalbahnprüfungen ging es in die Reithalle, wo fleißige Helfer in Windeseile mit minimalen Mitteln einen Geschicklichkeitsparcour aufbauten. Die Helfer waren einsame Spitze und ohne all die guten Geister wäre das Turnier so nicht möglich gewesen. Dank an alle, die sich angesprochen fühlen.

An den Gesichtern der Pferde konnte man genau ablesen, was sie über ihre, auf Stelzen um sie herumlaufenden Reiter dachten… . Wegen der Richterzelte im Dressurviereck fanden auch die Gehorsamsprüfung und die Führzügelklasse in der Halle statt.

Na, über die Anlage brauchen wir wohl nichts zu schreiben, was für eine DIM ausreichend ist, war für uns genial. Vielen Dank an Maren und Einar, dass wir uns so richtig ausbreiten und austoben konnten.

Vor der, um die Verzögerungen wieder hereinzuholen, etwas kurz geratenen Mittagspause, herrschte nochmals großer Andrang auf der Ovalbahn, wo sich 13 Reiter in 4 Gruppen zum Gruftietölt einfanden.

Hier gab es erstmal einige Nachnennungen u
nd den einzigen Regenschauer des Tages. Gnadenlos wurden die Richter, die Ihre Aufgabe sehr ernst nahmen und wirklich gut gerichtet haben, einen großen Dank an Lutz, Hanna, Jasmina, Mareike und Ilka, von ihren Plätzen vertrieben und einige Kids aus dem Vindhólar-Jugendteam richteten diese Prüfung.

Selten haben wir so strenge Richter erlebt und so lustige Reiter.

Nicht nur in der Mittagspause war die Verpflegung gesichert. Jeder Reiter und Helfer brachte etwas mit und fleißige Helfer standen pausenlos an der Kaffeemaschine oder kochten Tee und teilten Verpflegung an Richter, Rechenstelle und andere Hungrige aus. Es klappte genial.

Schwierig wurde es für die Richter in der Kostümkür. Was gefiel besser, die elegante spanische Impression, oder Bauer und Bäuerin, die vergeblich versuchten, die töltenden, hornbewehrten „Kühe" aus dem Gummihandschuheuter zu melken und als das nicht klappte, am Schwanz zu pumpen versuchten.
Das Urteil fiel salomonisch aus: zwei erste Plätze. Es gab noch einige spannende und rasante Ovalbahnprüfungen, die Kinder schlugen sich hervorragend, bis es zum Höhepunkt des Tages, dem Töltpreis mit vielen Nachnennungen - jetzt hatten doch viele Reiter Blut geleckt - kam. Nach dem KO-System wurden die Reiter nach den unterschiedlichen Töltaufgabenteilen aufs Grün gebeten, bis die Sieger feststanden.

Der überaus erfolgreiche Tag endete mit einem Grillfest, wo beschlossen wurde, die gemachten Erfahrungen für ein Vindhólarkeppni 2005 zu nutzen, das vielleicht nicht nur im internen Rahmen stattfinden wird, denn es hat allen Riesenspaß gemacht.

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